o:120 Frauen und die Wirtschaftskrise. Vernetzung sozialer Dienstleistungen als Antwort auf Konjunktur‐ und Strukturkrise in Wien Studie im Auftrag der Arbeiterkammer Wien und des Österreichischen Gewerkschaftsbunds. de Die vorliegende Studie untersucht die Versorgung des 2. Wiener Gemeindebezirks — Leopoldstadt — mit sozialen Diensten. Fokus der Analyse ist die Herausarbeitung der Rolle der sozialen Dienste für die Integration der Bevölkerung ins Erwerbsleben, für die Stabilisierung des Familieneinkommens und in der Folge das wirtschaftliche Entwicklungspotenzial des Bezirks. Die Untersuchung ist vor dem Hintergrund der derzeitigen wirtschaftlichen Krise zu sehen, die substanzielle Beschäftigungsverluste in der marktorientierten Wirtschaft ausgelöst hat. Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen wie Kurzarbeit, Aus‐ und Weiterbildungsmaßnahmen und Ausgaben für die Arbeitslosenunterstützung wurden verstärkt eingesetzt, um die Familieneinkommen zu stabilisieren und die Kaufkraft zu erhalten. Es wurden aber keine Weichenstellungen vorgenommen, die die Sozialwirtschaft, in der hohe und steigende Anteile der Bevölkerung Arbeit finden, auf neue und stabile Beine stellen. Die Organisationsstruktur der Arbeit verharrt weiterhin in einer am Familienerhalter ausgerichteten Industriegesellschaft mit einer hohen Verbleibsquote der Betreuungsarbeit in den Haushalten. Nur ansatzweise kommt es zu einer Aufweichung der Rolle von Mann und Frau in der Aufteilung von Haus‐ und Erwerbsarbeit in Richtung einer von partnerschaftlichem Denken geprägten modernen Dienstleistungsgesellschaft. Ein wesentlicher Grund hierfür liegt in dem unzureichenden Ausbau der sozialen Dienstleistungen, allen voran der Kinderbetreuung und der Versorgung mit erschwinglicher Pflege und Betreuung. Um eine Professionalisierung dieser Dienstleistungsbereiche zu forcieren und um ein adäquates Versorgungsnetz aufzubauen, bedarf es eines gezielten kleinräumigen Ausbaus der Infrastruktur, etwa über soziale Dienstleistungszentren (one‐stop‐shop), in denen Nachfrage und Angebot zusammengeführt werden. Ein Aspekt in dem Zusammenhang ist die Professionalisierung und arbeitsteilige Organisation der sozialen Dienstleistungen unter Einbindung aller derzeitigen Angebote in ein umfassendes Informationsnetzwerk (Plattform). Damit werden einerseits Arbeitsplätze geschaffen, und zwar auf allen Qualifikationsebenen, andererseits werden infolge einer effizienteren Organisation Arbeitsressourcen freigesetzt, die derzeit in häuslicher Betreuungsarbeit gebunden sind. Eine institutionelle Neuorientierung der Organisation der sozialen Dienste soll sicherstellen, dass es im kommenden Wirtschaftsaufschwung zu keiner Verknappung von Fachkräften kommt, die inflationäre Tendenzen auslösen und das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen könnte. Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, Grundlagen für die Entwicklung einer derartigen Neuausrichtung zu erarbeiten. Migration 1552100 978‐3‐902505‐41‐5 2018-11-16T16:37:39.055Z 44 no 46 Gudrun Biffl Donau-Universität Krems Isabella Skrivanek Donau-Universität Krems person Anna Faustmann Donau-Universität Krems person 2010-10-01 application/pdf 1548277 https://door.donau-uni.ac.at/o:120 no yes 18 70 1556241 55 Edition Donau‐Universität Krems